Love & Mercy (2014)

Es sind Lieder einer Generation die schon lange nicht mehr unsere ist, dennoch schwirren die Melodien und Stimmen immer noch durch unseren Alltag. Ob im Radio, in Werbungen, in der Playlist unseres Lieblingscafés oder in Filmen wie Tatsächlich Liebe… sie sind da – The Beach Boys mit ihren Kultsongs.

Love & Mercy ist ein Film auf den ich mich sehr gefreut habe, auch wenn ich nicht besonders viel von der Band wusste.

Wie man schon im Trailer sehen konnte, glänzt dieser Film mit tollen Schauspielern wie Paul Dano, John Cusack und Elizabeth Banks aber auch mit einem tollen Soundtrack. Im Vordergrund steht Brian Wilson, der Songwriter der Band und dem Kampf mit seinen „inneren Dämonen“. Während der junge Brian Wilson noch als verrücktes Genie mit musikalischem Talent glänzt, sieht man parallel den nun gealterten Musiker, wie er eine Frau kennenlernt. Durch ihre Augen lernt man diesen eigenartigen Menschen kennen, der immer bewacht wird und teilweise apathisch und depressiv wirkt.

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„When did you first started hearing voices?“      –      „1963.“

Besonders schön zu sehen, ist wie Paul Dano einen Mann darstellt, der vielleicht eigenartig aber gleichzeitig sehr sympathisch ist. Man sieht wie er sich in der Musik auslebt und sich mit der Zeit immer stärker verändert. Auch die Hintergrundmusik bzw. Geräusche wirken teilweise unruhig, wenn man genau hinhört, sowie die Stimmen in seinem Kopf und zeigen mit wie viel Liebe zum Detail an diesem Film gearbeitet wurde. Es war interessant beide Handlungsstränge parallel zu sehen, weil sie sehr unterschiedlich sind und ich musste mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass beide Personen eigentlich ein und dieselbe sind.

Mein Highlight des Films war neben dem Soundtrack, auf jeden Fall die schauspielerische Leistung von Paul Dano und John Cusack. Ich hätte mir im Nachhinein niemanden vorstellen können, der es besser gemacht hätte.

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„I think I might be losing it.“     –    „I don´t blame you. There is a lot to lose out there.“

Zugegeben ich hatte hohe Erwartungen an diesen Film und habe mir auch sehr gewünscht, dass er gut ist. Er war nicht so wie ich vermutet hatte, aber keinesfalls schlechter. Obwohl es traurig ist, zu sehen wie Brian Wilson mit sich kämpft, hat mich dieser Film jedoch nicht runtergezogen sondern eher mitgezogen. Es ist zwar ein Drama doch er wirkt nicht schwer durch seine frohen Farben und den kultigen Liedern der Beach Boys. Man hätte vermutlich mehr auf die Beziehung von Wilsons erster Ehe eingehen können, dem Tod seines Bruder bzw. das Verhältnis seiner Familie und leider ist es auch nicht ganz klar warum sich Melinda (Elizabeth Banks) in ihn verliebt. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass es bei Filmbiografien meist Geschichts- und Wahrheitslücken gibt weil das ganze Leben zu Umfangreich wäre.

Fazit: Es ist vielleicht kein Film für jeden, durch seine eigene Art zu erzählen und der teils eigenwilligen Kameraführung, doch wer Spaß an Musik oder Biografien von interessanten Persönlichkeiten hat, dem kann ich ihn nur wärmstens empfehlen. 8/10

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