Das Abenteuer „Sneak Preview“

Zur Abwechslung mal ein anderer Blogeintrag. Ich persönlich gehe schon seit einigen Jahren immer wieder gerne in die Sneak Preview, was auch damit zusammenhängt, dass ich bei 90% aller Filme im Kino grundsätzlich dabei bin. Seit ungefähr zwei grausigen Horrorfilmen und weiteren, in der Sneak, muss ich gestehen gefallen daran gefunden zu haben. Je schlechter die Filme desto witziger – aber nur mit der richtigen Begleitung! Diesen Text musste ich für ein Seminar verfassen, bei dem wir über ein beliebiges Thema schreiben durften. Ziel war ein Kommentar für den Hörfunk, den wir dann sogar im unieigenen Tonstudio aufnehmen durften. Daher auch die etwas andere Art zu schreiben, die etwas unpersönlicher ist als bei einem Blogeintrag.

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Seit nun mehr als 20 Jahren lassen sich viele regelmäßig im Kino überraschen. Die Sneak Preview ist eine Art Vorpremiere, bei der das Publikum beim Kauf der Karte noch nicht weiß welchen Film sie gleich anschauen werden. Die gezeigten Filme laufen erst einige Wochen später offiziell an. Oft gibt es eine Anmoderation vor der Vorführung, bei der man an Gewinnspielen teilnehmen kann oder den Film der letzten Woche bespricht. Teilweise werden sogar Tipps gegeben, doch welcher Film gezeigt wird, sieht man erst wenn es bereits begonnen hat und der Titel erscheint. Sneak Previews laufen regelmäßig, einmal in der Woche, um die gleiche Uhrzeit und sind erst ab 18 Jahren freigegeben. Der Hintergrund: zwar laufen oft Komödien, Actionfilme u.s.w. doch nicht selten erwischt man auch einen Horrorfilm.

Doch warum ist diese Veranstaltung so beliebt? Die Kinos locken mit einem vergünstigten Preis und durch die Anmoderation soll eine Art „Club“ entstehen. Und es funktioniert!

Zwar hätte man sich mindestens die Hälfte der Filme sparen können und das Geld und die Zeit lieber für einen Film ausgegeben, den man sowieso sehen wollte. Jedoch nimmt man das gerne in Kauf. Es ist die Aufregung die man vorher empfindet. Man rätselt was einen nun erwarten wird, hofft nicht enttäuscht zu werden. Während der Film anfängt, spekuliert man bereits das Genre und sobald der Titel groß auf der Leinwand steht, hört man die unterschiedlichsten Emotionen durch den Kinosaal raunen.

Sicher ist es nicht für jeden gedacht. Oft passiert es, dass die Kinogänger den Raum verlassen, besonders bei Horrorfilmen. Doch man empfindet eine Art Stolz wenn man geblieben ist und hat im Nachhinein viel zu erzählen.

Wenn man die Sneak besucht, darf man nicht erwarten in aller Ruhe einen Film zu sehen. Oft hört man das Kichern von einer Gruppe Mädels oder Sprüche von jemanden, der seine Freunde beeindrucken will. In einem anderen Umfeld wäre das vermutlich störend, doch da ist es, besonders bei schlechten Filmen, sehr willkommen. Es entsteht ein Wohnzimmer-Gefühl und die anderen Zuschauer sind dann keine Fremden mehr, sondern Verbündete bei dem Abenteuer „Sneak Preview“.

 

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