Als ich Anton Yelchin zum ersten Mal sah, war das bei dem Film Middle of Nowhere, aus dem Jahr 2008. Ein etwas seltsamer, schlaksiger Junge mit wirren Locken und durchdringenden, blauen Augen. Ich war sofort gefesselt von ihm und konnte nicht einmal sagen warum. Er war einer der Schauspieler die ich geliebt habe – ohne wirklich viel von ihnen gesehen zu haben. Als ich von seinem Tod gelesen habe, war ich unglaublich traurig, obwohl ich ihn nie persönlich kannte. All die Jahre habe ich mich immer gefreut wenn ich ihn in einem Film gesehen habe und war schon sehr auf seinen großen Durchbruch gespannt, denn ich war mir sicher, dass dieser noch kommen würde. Viele kennen ihn aus Star Trek, doch ich habe ihn durch Like Crazy lieben gelernt. Meine Gedanken gehen an seine Familie und Freunde und bin traurig, dass wir ein solches Talent verloren zu haben. Hier noch ein paar Worte und Gedanken zu dem Film, der vor allem durch Anton Yelchin, zu einem meiner Geheimtipps und persönlichen Favoriten geworden ist.
Unzählige Male hielt ich die DVD Like Crazy in den Händen und las mir immer wieder die Rückseite durch. Ich hatte zwar keinen Trailer gesehen und auch nichts von diesem Film gehört, aber ich konnte es einfach nicht lassen. Nach einer Weile fiel mir auf, dass es nicht an dem tollen Cover oder der Geschichte liegt – sondern an den Schauspielern. Es spielen nämlich nicht nur die wundervollen Schauspielerinnen, Felicity Jones und Jennifer Lawrence mit, sondern auch Anton Yelchin. Also wagte ich den Kauf und bin unglaublich froh drum, denn Like Crazy gehört seit dem zu einem meiner Lieblingsfilme.
Like Crazy ist ein … ja was ist es eigentlich? Ein romantisches Drama könnte man sagen. Ein Independet Film. Ein Low-Budget-Projekt. Ein Stück Realität. Es geht um zwei junge Leute die sich verlieben und eine dumme Entscheidung treffen – Klar, was sonst? Doch dieser Film ist kein üblicher romantischer Film. Durch die teils improvisierten Dialoge und der etwas anderen Kameraführung wirkt es sehr viel realistischer. Man kann nachempfinden wie sich die Charaktere fühlen. Manchmal zu sehr, denn man freut sich mit ihnen aber gleichzeitig schmerzt es auch. Das Gefühl jemanden zu lieben und es einfach nicht lassen zu können, kennen vermutlich sehr viele. Man weiß, dass man es lassen sollte und dass es nie perfekt sein wird. Die Frage, was wichtiger ist, Liebe oder Vernunft, kommt hier immer wieder auf. Man begleitet Jacob und Anna über mehrere Jahre hinweg, sieht wie sie wachsen und sich verändern. Ihre Liebe zu einander verändert sich und doch bleibt sie wie am Anfang. Felicity Jones und Anton Yelchin spielen sehr authentisch, da geht Jennifer Lawrence fast unter, was allerdings auch mit ihrer Rolle zusammenhängt. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich diesen Film eben nur aus der weiblichen Sicht kenne, jedoch möchte man Anna manchmal schütteln. Das macht sie allerdings auch wieder nahbar. Jacob bleibt mir die ganze Zeit sympathisch. Aber wie gesagt… liegt vermutlich an meiner Sichtweise.

„What have you been doing? – Waiting for you.“
Fazit: Noch Tage später geisterte mir diese Geschichte im Kopf herum. Nicht nur das offene Ende, sondern auch die Konflikte der beiden, regen zum interpretieren und nachdenken an. Viele finden diesen Film langatmig und auf vielen Seiten wurde er nicht unbedingt gut bewertet. Für mich gehört der Film aber zu den absoluten Favoriten! 10/10