Carol (2015)

Carol ist ein Film den ich bereits nach dem ersten Trailer sehen wollte, aber leider im Kino verpasst habe. Jetzt nach all der Zeit hat es endlich geklappt! Der Film kam damals zur Weihnachtszeit raus, was auch perfekt passt, denn die Geschichte spielt zwischen der Vorweihnachtszeit und nach Silvester. Persönlich sowieso meine liebste Zeit…

Doch nicht nur deswegen habe ich den Film sehr genossen. Durch seine ruhige Erzählart konnte man sich gut zurücklehnen und der Geschichte folgen. In vielen Szenen hält die Kamera auf ein Gesicht, wir sehen wie sich die Frauen anschauen und können die Gefühle durch ihre Blicke erahnen. Oft wurde dazu noch durch ein Fenster oder eine Autoscheibe gefilmt. Besonders Autos scheinen ein ständiger Begleiter zu sein, vor allem für ihre gemeinsame Reise.

Interessant war auch die Wandlung der beiden Charaktere mitzuerleben. Während Carol Aird gespielt von Cate Blanchett anfangs noch verführerisch und erwachsen ist, wirkt Therese Belivet gespielt von Rooney Mara wie ein kleines Kind, dass noch nicht weiß was es will. Doch im Laufe der Geschichte verändern sich die beiden und man lernt sie besser kennen. Carol, die Anfangs fast unnahbar wirkt, zeigt Gefühl und entwickelt am Ende eine fast jugendliche Leidenschaft als sie sich für ihr Glück entscheidet. Therese hingegen erblüht regelrecht und ihre innere Veränderung kann man sogar äußerlich an ihrer Kleidung erkennen.

Obwohl sich diese beiden Figuren kaum ähneln, konnte ich nachvollziehen warum sie sich in einander verlieben, was mir oft bei anderen Filmen fehlt und trotz der ruhigen Art hatte ich ein warmes und kuschliges Gefühl. Zwar war es für mich anfangs ungewöhnlich eine Romanze über zwei Frauen zu sehen, jedoch hat man sich sehr schnell daran gewöhnt und persönlich hab ich sie nur noch als zwei Liebende gesehen – was ja im Endeffekt auch so ist und so sein sollte. Man wünscht den beiden, dass sie ihr Glück finden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Buch auch sehr schön ist und vielleicht hätte es sich gelohnt es vorher zu lesen…

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I should have said „Therese, wait“…

Fazit: Ein wirklich schöner Film (besonders für die Weihnachtszeit) und verdiente Oscarnominierungen für Cate Blanchett und Rooney Mara! Wer Lust auf eine ruhige aber doch kraftvolle romantische Geschichte zwischen zwei Frauen hat, sollte sich diesen Film unbedingt anschauen. 8/10

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Lovesick (2014)

Netflix wartet ja in letzter Zeit immer wieder mit neusten Serien und Filmen auf. Immer wieder tauchen sie auf, ohne große Vorankündigung. So wie auch Lovesick.

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Als erstes fiel mir Antonia Thomas, auf die in Misfits Alisha spielte und dazu gab es noch eine ganz witzige Beschreibung. Oft landen solche Serien dann bei mir auf der Liste und verkümmern dort eine Ewigkeit. Je länger sie in der Liste bleiben desto unattraktiver wird es für mich. Aber diesmal nicht! Etwa eine Woche nach der Erscheinung lag ich morgens im Bett und hatte innerhalt von zwei Stunden die komplette Serie durch. Ich könnte nicht sagen, dass Lovesick einen besonderen Suchtfaktor hat, aber dadurch, dass die Folgen nur ca. 20 min gehen und es in der ersten und bisher einzigen Staffel nur 6 Folgen hat, ist man relativ schnell durch damit. Auch das Konzept der Serie ist etwas Neues und macht Spaß, denn es beginnt mit der Hauptperson Dylan (Johnny Flynn) der gerade erfahren hat, dass er sich eine Geschlechtskrankheit eingefangen hat und nun versucht jede seine Ex-Liebhaberinnen zu kontaktieren. So kommt es, dass jede Folge den Namen einer seiner ehemaligen Bettpartnerinnen trägt. Die Zeit springt immer wieder zwischen, teilweise vor fünf Jahren und der Gegenwart. Dadurch lernt man die drei Freunde und ihre Beziehung zu einander auf eine witzige Weise kennen.

Es ist eine klassische britische BBC Serie, die vielleicht nicht mit den großen mithalten kann aber doch sehr gut gemacht ist. Die Geschichten seiner Verflossenen sind, vor allem Anfangs witzig und absurd doch bekommen von Folge zu Folge immer mehr Tiefe. Im Fokus stehen nicht nur die Geschichten von ihm und seinen Frauen, sondern besonders die Beziehung zwischen ihm und seiner besten Freundin. Sie lieben sich, was wir über die Jahre immer wieder erkennen aber durch unterschiedlichste Umstände verpassen sie sich immer wieder. Doch wie das ja meistens so läuft, sagt keiner von beiden was er fühlt, sondern verliert sich in Missverständnissen und Entschuldigungen. Irgendwo verständlich, denn man will die Freundschaft nicht verlieren aber die Frage bleibt ob es sich nicht vielleicht doch lohnen würde…

Mir hat die Serie Spaß gemacht – vor allem weil sie so kurz und knackig war. Das Ende der letzten Folge hat mich sehr neugierig gemacht wie es nun weitergehen wird und ich hoffe, dass Netflix uns nicht zu lange auf eine Fortsetzung warten lässt. 7/10