Das Leben schreibt oft die interessantesten Geschichten – ein Grund warum ich gerne Biopics anschaue. Es gibt viele unheimlich spannende und sehenswerte Filmbiografien, die ich auch zu meinen Filmlieblingen zähle, wie z.B. Die Entdeckung der Unendlichkeit, Walk the Line oder The Imitation Game. Als ich dann den Trailer zu Joy sah war ich ziemlich skeptisch. Obwohl der Film von Regisseur David O’Russel (Silver Linings, American Hustle) gedreht wurde und die üblichen Verdächtigen mitspielten, konnte der Trailer nicht überzeugen. Der Cast war dann tatsächlich der einzige Grund warum ich mir den Film trotzdem angeschaut habe. Joy ist eine wahre Geschichte über Joy Mangano. Viel möchte ich zur Handlung allerdings nicht sagen – das kann der Trailer für mich tun… 😉
Ich muss zugeben, dass es mir ziemlich schwer fällt etwas über diesen Film zu schreiben. Er war nicht schlecht aber wirklich zufrieden war ich auch nicht, dabei kann ich nicht mal genau sagen warum. Joy (Jennifer Lawrence) durchlebt Höhen und Tiefen – und genau so war auch der Film. Es war eine reine Achterbahnfahrt bei der man sehen konnte wie der Hauptcharakter leidet und doch wieder Erfolge erzielt. Wirklich mitgefiebert habe ich aber nicht! Und das obwohl der Cast großartig war… Oft waren mir die Szenen zu aufgesetzt. Ob es nun Bradley Cooper war der mit der größten Leidenschaft seinen Verkäufern beisteht oder wie sich Joy mit ihrer Familie berät. Sätze wie: „Diese Frau übertrifft alles bisher da gewesene“ waren für meinen Geschmack etwas zu viel, vor allem da sie nur einen Mob verkauft! Erst nach der Hälfte fiel mir auf, dass die Musik im Hintergrund solcher Szenen das störende war. Teilweise wirkt es experimentell und übertrieben, denn so viel gibt die Geschichte dann doch nicht her. Joy versucht spannend zu sein und jagt dabei dem amerikanischen Traum nach.
Neben Joy haben wir noch Nebencharaktere wie ihre Mutter, die weit entfernt von der Realität lebt, ihre Schwester die eigentlich nur ihre einen Interessen durchbringen möchte und unter anderem noch den Vater, der sie eigentlich unterstützt aber gleichzeitig auch nicht?! Warum er sich am Ende so verhält konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Genauso wenig wie die Beziehung von ihm zu seiner Freundin. Sympathisch waren allerdings der Exmann, die Oma und ihre beste Freundin, gespielt von Dascha Polanco die man bereits aus Orange Is the New Black kennt. Schön war auch zu sehen wie sich Joy als Frau in einer Männerwelt durchsetzt und dabei sie selbst bleibt. Dass die Charaktere von Bradley Cooper und Jennifer Lawrence kein Liebespaar werden und sowas auch nicht besonders angedeutet wird, ist ein weiterer Pluspunkt.

„Don’t ever think that the world owes you anything, because it doesn’t.“
Fazit: Ich kann jetzt sagen Joy gesehen zu haben, aber nochmal werde ich ihn mir wohl nicht mehr anschauen. Der Cast war toll, genauso wie die Kostüme und das Szenenbild, jedoch war er mir zu amerikanisch und zu aufgesetzt! Man kann ihn anschauen wenn einen die Geschichte von Joy interessiert, aber für mich kein Muss. 6/10
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