Ich glaube es ist schon längst überfällig über La La Land zu schreiben, allerdings fällt es mir etwas schwer meine Eindrücke zusammenzufassen. La La Land hat bei mir ganz viel mit Erwartungen zu tun. Bevor ich mir den Film anschaute, wusste ich schon relativ viel darüber. Ich hatte Menschen mit ähnlichem Geschmack davon reden hören, habe Berichte gelesen und sogar Interviews gesehen. Schon als ich den ersten Trailer gesehen hatte, war ich begeistert. Nicht nur, dass ich Emma Stone unglaublich authentisch und natürlich finde, ziemlich auf Ryan Gosling stehe (Ja – besitze sogar ein T-Shirt mit seinem Gesicht drauf und schäme mich nur gelegentlich dafür) und ich die beiden zusammen schon in Crazy Stupid Love toll fand – am meisten überraschte mich die nostalgische Machart, die mich sehr an Singing in the Rain erinnerte. Meine Erwartungshaltung war dementsprechend ziemlich hoch. Ich zählte regelrecht die Tage herunter und dann war es auch endlich soweit.
Voller Vorfreude und leichter Nervosität (was wenn mir der Film doch nicht gefällt?) saß ich nun Kino. Der Vorhang öffnet sich und was soll ich sagen? Auch wenn ich die erste Szene, mit wartenden Menschen, Hitze und Stau nicht besonders ästhetisch fand, hat mich die Choreografie und das Lied sofort gepackt. Ab da an, hat mich La La Land komplett in seine Welt gezogen. Die Lieder haben perfekt zueinander gepasst, die Chemie zwischen Emma Stone und Ryan Gosling war wunderschön anzusehen und bildlich muss man nicht viel dazu sagen. Auch wenn vieles sehr romantisiert wurde, fand ich ihn selten kitschig. Spätestens wenn Emma und Ryan miteinander redeten, wirkte es wieder natürlich und brachte mir ein Dauergrinsen auf mein Gesicht.
Das Verlangen seine Träume zu verwirklichen, hat bei mir einen ziemlichen Nerv getroffen. Während es bei mir eher um die Angst es zu versuchen geht, kämpfen Mia und Seb eher mit Zurückweisung, Geduld und der Realität, die beim Träumen leider eine wichtige Rolle spielt. Mias Audition Song spricht vieles an, was vermutlicher jeder Künstler und Träumer kennt. Warum quält man sich wenn man auch etwas anderes machen könnte? Weil es keine Alternative gibt! Weil das Herz schmerzt wenn man es nicht tut…
Zur Geschichte kann viel sagen und viel diskutieren. Ist der Charakter von Mia eine starke Persönlichkeit? Viele kritisieren, dass Damien Chazelle Frauen zu schwach darstellt und sowie auch in Whiplash erklärt Seb Mia wie die Musik, besonders Jazz funktioniert. Es wurde diskutiert ob man lieber professionellere Sänger/Musicaldarsteller hätte nehmen sollen oder ob es durch die „Amateursänger“ realistischer wirkt. Ich selbst fand mich einige Tage später in einer Diskussion wieder, ob das Ende der Geschichte hilft oder ob es den Film nur pseudo-realistisch macht. Hätten sie mehr Musik bringen können oder war die Entscheidung in der zweiten Hälfte auf einige musikalische Szenen zu verzichten, gewollt um den Verlust der Romantisierung und rosaroten Brille bei Beziehungen oder eben Träume-verwirklichen darzustellen?
Natürlich kann man viel darüber reden und überlegen was für einen inhaltlichen Wert La La Land hat, allerdings muss ich gestehen, dass ich gar nicht so viel darüber nachgedacht hatte. La La Land war ein Erlebnis, eine Reise in eine andere Welt und eine wunderschöne Ablenkung zum Alltag. Vielleicht wird sich das vielleicht ändern, wenn ich den Film häufiger gesehen habe und nicht mehr so geblendet bin. Doch bis dahin schwelge ich in den Erinnerungen von unglaublich sympathischen und großartigen Schauspielern, Musik die ich bereits auswendig kenne und Bildern die mir bis heute noch durch den Kopf schwirren oder eben tanzen – wie die Traumsequenz am Schluss.
Haben sich meine Erwartungen bestätigt? In den meisten Fällen ja. Er war anders als ich erwartet hatte, allerdings kann ich nicht sagen, dass er dadurch schlechter war. Vielleicht liebe ich diesen Film auch nur deswegen so sehr, weil ich es mir gewünscht habe? Aber egal aus welchen Gründen – La La Land gehört nun zu meinen Lieblingsfilmen und wird sicher mein Leben lang ein Wohlfühlfilm und Perle der Filmgeschichte sein. (Allein wegen Ryan Gosling und dessen Charakter Seb, der einfach nur zum Träumen ist.) 9.5/10
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