Ich steh mir selbst im Weg. Und das nicht nur manchmal, sondern fast die ganze Zeit. Teilweise betrifft es nur kleine Dinge, wie die Unsicherheit, wenn man neue Leute trifft. Die Fragen wo man hin möchte und wer man sein will, wiegen dagegen schwerer. Viele quälen diese Fragen und meistens hat man auch keine Antwort dafür, was vielleicht gar nicht so schlecht ist. Dadurch zwingt man sich offen zu sein und sich von der Zukunft überraschen zu lassen. Aber sollte man nicht zumindest eine Richtung haben?
Meine größte Schwäche ist mein fehlendes Selbstvertrauen. Lange Zeit habe ich gewartet, dass sich eine Gelegenheit von alleine ergibt. Nur so läuft das Leben nicht.
Warten wird einen nicht zum Ziel bringen. Die Schritte muss man selbst tun. Der Weg mag von der Vorstellung abweichen. Ein Plan mag nicht immer klappen. Keine Straßenkarte – aber immerhin eine Himmelsrichtung.
Also stehe ich nun da. Seit Jahren träume ich von meiner Himmelsrichtung und warte. Worauf? Vielleicht, dass mich jemand schupst, doch je mehr Zeit vergeht desto größer wird die Wand der Unsicherheit. Es gibt Momente der Motivation, Momente in denen ich aufspringen will und loslaufen möchte. Doch dann fällt mir wieder auf, dass es nicht so einfach ist und gebe auf.
Der Ehrgeiz war noch nie da, doch meine Himmelsrichtung braucht viel Ehrgeiz. Also was ist die Lösung? Etwas, dass mir sehr geholfen hat war, jeden Schritt einzeln zu nehmen. Der Gedanke des ganzen Weges hat mich immer überfordert und mich dazu gebracht gar nicht erst loszulaufen. Doch jetzt versuche ich nicht mehr so sehr über die nächsten zehn Schritte nachzudenken, sondern begebe mich langsam in Bewegung. Die Schnelligkeit ist erstmal egal, die Bewegung alleine zählt.
Und meine Unsicherheit? Sie besteht aus der Angst nicht gut genug zu sein. Nicht, das zu können was ich möchte. Täglich muss ich mir ins Gedächtnis rufen, dass Talent nicht ausreicht. Viel wichtiger ist die Übung. Mag sein, dass ich nicht gut bin. Aber mit viel Arbeit werde ich gut werden. Niemand wird mich verurteilen, also sollte ich das auch nicht. Niemand wird mir einen Tritt geben loszulaufen. Das muss ich selbst schaffen.
Es ist das schwerste und gleichzeitig ist es das einzige, dass sich richtig anfühlt.