Wenn ich spiele bin ich

Ich blicke in den Spiegel vor mir. 
Die Luft um mich herum ist stickig und mein Atem geht schwer. 
Die Ränder des Spiegels sind matt, die einrahmenden Lichter scheinen grell, der Tisch vor mir ist bedeckt mit weißem Puder.
 Die Luft scheint zu stehen. 
 Großen runden Augen blicken mich an. Sie sehen nicht aus wie meine. Die weiße und schwarze Farbe hat sie verzerrt.

Verschmitzt geschwungen. 
Ohne den Mund zu bewegen sehe ich ein Lächeln. 
Meine Lippen bleiben eine harte Linie. Sie sehen nicht aus wie meine. Die weiße und schwarze Farbe hat sie verzerrt.

Meine zittrige Hand greift nach dem roten Ball auf dem Tisch. 
Ungeschickt drückt sie ihn. 
Der rote Ball gibt einen quietschenden Laut von sich und weißes Puder springt hervor.

Ich blicke in das Gesicht mir gegenüber und der Ball nimmt seinen 
Platz ein. 
Er hat den Mittelpunkt des Gesichtes erreicht und verdeckt nun die ungeschminkte Nase.

Noch zwei Minuten.

Die Perücke juckt, doch ich darf sie nicht berühren. 
Eine Handvoll Haarnadeln stecken versteckt unter der rot-orangenen 
Lockenpracht. 
Ich bewege den Kopf und sehe wie die Locken fröhlich wippen. 
Mein Kopf tut weh. Die Nadeln drücken und ziehen.

Noch eine Minute.

Mein Körper verkrampft sich. 
Das Gesicht mir gegenüber lächelt mir zu. 
Es sieht nicht aus wie meins. 
Die weiße und schwarze Farbe hat sie verzerrt.

Witzig - denke ich. Vielleicht. Hoffentlich.

Manege frei. Hier komme ich.
Werbung

Ein Gedanke zu “Wenn ich spiele bin ich

  1. Pingback: Lyrik | Oh My Alex!

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s