Ich blicke in den Spiegel vor mir. Die Luft um mich herum ist stickig und mein Atem geht schwer. Die Ränder des Spiegels sind matt, die einrahmenden Lichter scheinen grell, der Tisch vor mir ist bedeckt mit weißem Puder. Die Luft scheint zu stehen. Großen runden Augen blicken mich an. Sie sehen nicht aus wie meine. Die weiße und schwarze Farbe hat sie verzerrt. Verschmitzt geschwungen. Ohne den Mund zu bewegen sehe ich ein Lächeln. Meine Lippen bleiben eine harte Linie. Sie sehen nicht aus wie meine. Die weiße und schwarze Farbe hat sie verzerrt. Meine zittrige Hand greift nach dem roten Ball auf dem Tisch. Ungeschickt drückt sie ihn. Der rote Ball gibt einen quietschenden Laut von sich und weißes Puder springt hervor. Ich blicke in das Gesicht mir gegenüber und der Ball nimmt seinen Platz ein. Er hat den Mittelpunkt des Gesichtes erreicht und verdeckt nun die ungeschminkte Nase. Noch zwei Minuten. Die Perücke juckt, doch ich darf sie nicht berühren. Eine Handvoll Haarnadeln stecken versteckt unter der rot-orangenen Lockenpracht. Ich bewege den Kopf und sehe wie die Locken fröhlich wippen. Mein Kopf tut weh. Die Nadeln drücken und ziehen. Noch eine Minute. Mein Körper verkrampft sich. Das Gesicht mir gegenüber lächelt mir zu. Es sieht nicht aus wie meins. Die weiße und schwarze Farbe hat sie verzerrt. Witzig - denke ich. Vielleicht. Hoffentlich. Manege frei. Hier komme ich.
Oscars 2017: Bester Fremdsprachiger Film
Ich kann mich nicht erinnern, einmal einen Oscar nominierten fremdsprachigen Film vor dem Abend der Auszeichnungen gesehen zu haben. Doch dieses Jahr kam es (mehr oder weniger zufällig) dazu, dass ich drei ,der nominierten Film vorher gesehen habe. Leider habe ich den Gewinner The Salesman noch nicht gesehen, was ich allerdings noch vor habe. Hier sind ein paar Gedanken, die ich zu den drei Filmen habe:
Unter dem Sand (2015)
Unter dem Sand ist unglaublich spannend! Der Film strahlt eine Ruhe aus, die fast schon bedrohlich wirkt. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Die Ruhe, bevor eine Bombe entschärft wird. Ich musste immer wieder erleichtert aufatmen als die Bomben erfolgreich entschärft wurden, weil man immer das Gefühl hat, gleich müsste etwas passieren. Mir wurde es dabei nie langweilig, auch wenn die Kinder im Grunde den ganzen Film über „das gleiche machen“ das ist natürlich etwas übertrieben, denn zwischendurch erleben wir, wie sie mit der Situation umgehen und erfahren auch mehr über ihre Vergangenheit und ihre Wünsche und Hoffnungen wenn sie Nachhause dürfen. Auch die Rolle des Feldwebels wirkt sehr menschlich und ist unglaublich gut gespielt. Die Zerrissenheit, die in der Situation absolut verständlich ist, kann man ihm regelrecht aus den Augen lesen. Die Ruhe, der Strand und die Wortkargheit in manchen Szenen wirken fast friedlich und doch sind es aufwühlende Szenen, denn sie zeigen eine Realität die wir nicht erlebt haben ohne sie zu beschreiben oder zu erklären. Viel Herz und sehr Bewegend. 9/10
Toni Erdmann (2016)
Ich muss zugeben überhaupt kein Fan von Toni Erdmann zu sein, aber ich kann definitiv erkennen warum ihn andere gut finden und warum er heute zu den besten deutschen Filmen gehört. Er war skurril, gut gespielt, seltsam, lustig und hat uns, unter anderem gezeigt, dass Familie wichtig ist. Leider war er mir zum Teil zu skurril bzw. unverständlich eigenartig und das obwohl ich z.B. Woody Allen Filme und seine Eigenartigkeit liebe. Es hat mich oft einfach genervt wie seine Tochter Ines mit ihm umgegangen ist, was zwar gepasst hat aber mir leider zu anstrengend war. Immer wieder gab es schöne und witzige Szenen und dann weitere die mir abgebrochen und unwichtig vorkamen. Außerdem war er mir viel zu lang! Hätte man den Film vielleicht etwas gestrafft oder etwas weggelassen, hätte er mir vielleicht besser gefallen. So wirkte es, als hätte jemand versucht zu viel in den Film zu packen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was die Amerikaner mit dem Film (der sehr untypisch für die Amerikaner ist) anstellen werden. 6/10
Ein Mann namens Ove (2015)
Als ich das erste Mal von dem schwedischen Film Ein Mann namens Ove hörte, erwartete ich einen miesgelaunten Mann mit einem sehr kalten Humor. Da ich nur einen Radiobeitrag davon kannte, wusste ich auch nicht genau um was es geht, sondern nur, dass ein alter Rentner die Nachbarschaft terrorisiert – was auch stimmt. Aber das ist nicht alles, denn Ove hat eine wunderschöne Geschichte, die man in Rückblenden mit ihm zusammen erlebt. Man erfährt wie Ove aufgewachsen ist und was ihn dazu gebracht hat in seinen Seniorenjahren dem Selbstmord nahe zu sein. Dieser Film ist voller Herz und genau das Gegenteil von meinen Erwartungen, teilweise ist er sogar erstaunlich kitschig. Auch wenn ich nicht sagen könnte, dass Ein Mann namens Ove ein Meisterwerk ist, hat er mich bewegt und lässt einen mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. 8/10
La La Land (2016)
Ich glaube es ist schon längst überfällig über La La Land zu schreiben, allerdings fällt es mir etwas schwer meine Eindrücke zusammenzufassen. La La Land hat bei mir ganz viel mit Erwartungen zu tun. Bevor ich mir den Film anschaute, wusste ich schon relativ viel darüber. Ich hatte Menschen mit ähnlichem Geschmack davon reden hören, habe Berichte gelesen und sogar Interviews gesehen. Schon als ich den ersten Trailer gesehen hatte, war ich begeistert. Nicht nur, dass ich Emma Stone unglaublich authentisch und natürlich finde, ziemlich auf Ryan Gosling stehe (Ja – besitze sogar ein T-Shirt mit seinem Gesicht drauf und schäme mich nur gelegentlich dafür) und ich die beiden zusammen schon in Crazy Stupid Love toll fand – am meisten überraschte mich die nostalgische Machart, die mich sehr an Singing in the Rain erinnerte. Meine Erwartungshaltung war dementsprechend ziemlich hoch. Ich zählte regelrecht die Tage herunter und dann war es auch endlich soweit.
Voller Vorfreude und leichter Nervosität (was wenn mir der Film doch nicht gefällt?) saß ich nun Kino. Der Vorhang öffnet sich und was soll ich sagen? Auch wenn ich die erste Szene, mit wartenden Menschen, Hitze und Stau nicht besonders ästhetisch fand, hat mich die Choreografie und das Lied sofort gepackt. Ab da an, hat mich La La Land komplett in seine Welt gezogen. Die Lieder haben perfekt zueinander gepasst, die Chemie zwischen Emma Stone und Ryan Gosling war wunderschön anzusehen und bildlich muss man nicht viel dazu sagen. Auch wenn vieles sehr romantisiert wurde, fand ich ihn selten kitschig. Spätestens wenn Emma und Ryan miteinander redeten, wirkte es wieder natürlich und brachte mir ein Dauergrinsen auf mein Gesicht.
Das Verlangen seine Träume zu verwirklichen, hat bei mir einen ziemlichen Nerv getroffen. Während es bei mir eher um die Angst es zu versuchen geht, kämpfen Mia und Seb eher mit Zurückweisung, Geduld und der Realität, die beim Träumen leider eine wichtige Rolle spielt. Mias Audition Song spricht vieles an, was vermutlicher jeder Künstler und Träumer kennt. Warum quält man sich wenn man auch etwas anderes machen könnte? Weil es keine Alternative gibt! Weil das Herz schmerzt wenn man es nicht tut…
Zur Geschichte kann viel sagen und viel diskutieren. Ist der Charakter von Mia eine starke Persönlichkeit? Viele kritisieren, dass Damien Chazelle Frauen zu schwach darstellt und sowie auch in Whiplash erklärt Seb Mia wie die Musik, besonders Jazz funktioniert. Es wurde diskutiert ob man lieber professionellere Sänger/Musicaldarsteller hätte nehmen sollen oder ob es durch die „Amateursänger“ realistischer wirkt. Ich selbst fand mich einige Tage später in einer Diskussion wieder, ob das Ende der Geschichte hilft oder ob es den Film nur pseudo-realistisch macht. Hätten sie mehr Musik bringen können oder war die Entscheidung in der zweiten Hälfte auf einige musikalische Szenen zu verzichten, gewollt um den Verlust der Romantisierung und rosaroten Brille bei Beziehungen oder eben Träume-verwirklichen darzustellen?
Natürlich kann man viel darüber reden und überlegen was für einen inhaltlichen Wert La La Land hat, allerdings muss ich gestehen, dass ich gar nicht so viel darüber nachgedacht hatte. La La Land war ein Erlebnis, eine Reise in eine andere Welt und eine wunderschöne Ablenkung zum Alltag. Vielleicht wird sich das vielleicht ändern, wenn ich den Film häufiger gesehen habe und nicht mehr so geblendet bin. Doch bis dahin schwelge ich in den Erinnerungen von unglaublich sympathischen und großartigen Schauspielern, Musik die ich bereits auswendig kenne und Bildern die mir bis heute noch durch den Kopf schwirren oder eben tanzen – wie die Traumsequenz am Schluss.
Haben sich meine Erwartungen bestätigt? In den meisten Fällen ja. Er war anders als ich erwartet hatte, allerdings kann ich nicht sagen, dass er dadurch schlechter war. Vielleicht liebe ich diesen Film auch nur deswegen so sehr, weil ich es mir gewünscht habe? Aber egal aus welchen Gründen – La La Land gehört nun zu meinen Lieblingsfilmen und wird sicher mein Leben lang ein Wohlfühlfilm und Perle der Filmgeschichte sein. (Allein wegen Ryan Gosling und dessen Charakter Seb, der einfach nur zum Träumen ist.) 9.5/10
Regie führen…
Vor einiger Zeit hatte ich die Möglichkeit einen Kurs zur Regieführung im Theater zu machen. Bis zu meiner Erfahrung als Schauspielerin, hatte ich nie viel mit dem Theater zu tun – außer den obligatorischen Theatergängen mit der Schule. Ich fand es immer faszinierend, allerdings konnte ich mich nie ganz dafür begeistern. Selbst das spielen an einem Theater ist etwas Anderes. Dadurch habe ich einiges gelernt, also wollte ich nun mal versuchen wie es ist Regie zu führen. Wenn es um Filme geht, kann ich mit Leichtigkeit ein paar Regisseure nennen die ich bewundere, was auch der Hauptgrund für mich war diesen Kurs zu belegen. Ich kann nun behaupten den größten Respekt für Regisseure zu haben, denn es ist sehr viel schwerer als ich es mir vorgestellt hatte. Man muss immer eine Antwort für jegliche Fragen bereithalten und ständig Entscheidungen treffen – was mir sowieso unglaublich schwerfällt. Ich dachte immer, dass man eine gute Vorstellungskraft braucht um Regie zu führen, jedoch ist das nicht das wichtigste. Mag sein, dass es beim Film anders ist, aber ein Theaterstück entwickelt man zusammen mit den Schauspielern. Man schaut sich an, was die Schauspieler mit dem Text und der Interpretation des Regisseurs machen. Von da aus, geht es hauptsächlich darum Stück für Stück herauszufinden wo man hinmöchte und im Grunde was einem Richtig vorkommt. Am wichtigsten ist jedoch, dass man für ein Stück brennt. Dass das Drehbuch/Skript (wie auch immer man es nennen möchte) einen mitreißt. Es geht noch nicht einmal darum, was genau das Skript von einem möchte, sondern allein was du daraus machen möchtest. Dadurch entsteht natürlich auch eine gewisse Verantwortung. Nicht nur, dass man seinen Schauspielern kommuniziert, woher die Personen kommen und wo sie hinsollen, man sollte nebenher auch versuchen die Perspektive von außen nicht zu verlieren. Wie werden die Zuschauer dieses Stück verstehen? Sind die dargestellten Gefühle und Konflikte nachvollziehbar? Man braucht ein gewisses Selbstbewusstsein und Sicherheit mit der man an die Sache herangeht, denn nur dann werden einem die Leute zuhören.
Zwar war ich die meiste Zeit unglaublich überfordert und wollte lieber den Platz mit den Schauspielern tauschen, jedoch hat es meine Sicht auf Regieführung komplett verändert. Auch wenn da jeder Regisseur anders ist und ich mir sicher bin, dass die Unterschiede zwischen Theater und Film teilweise größer sein können, empfinde ich jetzt größeren Respekt und Verständnis für diese Arbeit (oder doch eher Berufung?)
Meine TOP 10 Weihnachtsfilme
Wer mich kennt wird wissen wie sehr ich Weihnachten liebe! Nicht nur die Weihnachtsmärkte, Musik und Lichterketten bedeuten für mich Weihnachten sondern auch die vielen großartigen Weihnachtsfilme – erst dadurch wird es zu etwas ganz besonderem. Ganz traditionellen werden die meisten auch nur im Dezember (teilweise sogar schon Ende November) gesehen, was sie dadurch noch mehr zu Schätzen macht. Obwohl es mir schwergefallen ist, habe ich mal meine Top 10 Weihnachtsfilme zusammengeschrieben. Fangen wir mit Nummer 10 an und arbeiten uns zu meinen absoluten Lieblingen durch:
10. Mein Schatz, unsere Familie und ich (Four Christmases – 2008)
Ich muss zugeben, dass dieser Film nicht unbedingt den „Geist von Weihnachten“ wiederspiegelt. Reese Witherspoon und Vince Vaughn wirken oft genervt und alles ist etwas schräg, jedoch haben wir diesen Film irgendwann einmal blind gekauft und seitdem gehört er einfach jedes Jahr dazu. Er ist teilweise überspitzt, chaotisch und gleichzeitig auch sehr witzig – wie es eben so ist wenn man viel Familie über die Feiertage besuchen muss.
9. Annabelle und die fliegenden Rentiere (Annabelle’s Wish – 1997)
Nachdem ich mir diesen wunderbaren (und älteren) Zeichentrickfilm über die kleine Kuh Annabelle bestellt hatte, konnte ich ihn nach Jahren endlich wiedersehen! Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich jedes Jahr darauf wartete, dass er im Fernseher laufen wird. Obwohl er nur 55 Minuten geht, schafft er es das Herz zu erwärmen und gehört definitiv zu meinen Weihnachtslieblingen.
8. Verrückte Weihnachten (Christmas With The Kranks – 2004)
Ähnlich wie bei Mein Schatz, unsere Familie und ich sind die Charaktere genau das Gegenteil von weihnachtlich, doch genau die Vermeidung von Weihnachten macht diesen Film urkomisch. Besonders wenn man sehen kann wie sehr die Amerikaner ihr Weihnachten lieben. Auch diesen Film habe ich erst nach einiger Zeit wiedergefunden obwohl er sicher, wie jedes Jahr, im Fernseher läuft (liegt vermutlich an meinen Umstieg auf fast ausschließlich Video on Demand!)
7. Ist das Leben nicht schön? (It’s A Wonderful Life – 1946)
„Immer wenn ein Glöckchen klingelt, bekommt ein Engel seine Flügel“ – Wer dieses Zitat kennt, kennt vermutlich auch den Film der dahintersteckt. Dieser alte schwarz-weiß Klassiker ist in Deutschland nicht sehr häufig zu finden und ich bin mir auch nicht sicher wie bekannt er ist. Wer sich jedoch ein bisschen mit den typischen Weihnachtsfilmen beschäftig kommt nicht um diesen tollen Film herum. Auch wenn er nicht unbedingt die ganze Zeit Weihnachtsstimmung (durch Musik, Deko usw.) verbreitet, hat er eine besonders schöne Botschaft und Geschichte. Meiner Meinung nach ein Film den man sich, nicht nur zur Weihnachtszeit, anschauen sollte – oder für diejenigen die keine Freunde von kitschigen Weihnachtsfilmen sind.
6. Liebe braucht keine Ferien (The Holiday – 2006)
Ein weiterer Film der nicht überladet ist von Weihnachtskitsch und für mich sogar lange nicht als Weihnachtsfilm galt. Aber vielleicht auch nur, weil ich ihn nicht zur Weihnachtszeit gesehen habe. Ich denke ich muss nicht viel dazu sagen. Eine wunderschöne leichte romantische Komödie mit tollen Schauspielern, die man jederzeit anschauen kann.
5. Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (Bridget Jones’ Diary – 2001)
Soviel ich weiß, wir dieser Film nicht gerade zu den Weihnachtsfilmen gezählt. Jedoch kann man ihn, sowie auch Liebe braucht keine Ferien jederzeit anschauen und gehört zu meinen allgemeinen Lieblingen. Für mich gehört er seit diesem Jahr zu Weihnachten, wenn nicht bei der Szene mit Colin Firth im Weihnachtspulli dann spätestens bei der Schlussszene (eine meiner liebsten Schlussszenen in der Filmgeschichte) wenn Bridget Jones im Leo-Höschen und Joggingschuhen durch den Schnee rennt.
4. Arthur Weihnachtsmann (Arthur Christmas – 2011)
Obwohl ich diesen Film erst letztes Jahr „entdeckt“ habe, gehört er jetzt schon zu meinen Lieblingen. Zwar hab ich mich schon auf Weihnachten gefreut, doch seit ich diesen Film vor ein paar Tagen wieder angeschaut habe, ist das Weihnachtsfieber komplett ausgebrochen. Wer gerne animierte Filme mag wird diesen Film sicher auch lieben. Ich glaube, dass ich mir als Kind den Weihnachtsmann und die ganze Legende darum genau so vorgestellt hätte.
3. Schöne Bescherung (National Lampoon’s Christmas Vacation – 1989)
Ein Klassiker! Auch wenn ich keinen anderen Film der Familie Griswold gesehen habe, liebe ich diesen umso mehr. Eine Slapstickkomödie die nicht weihnachtlicher sein könnte. Bisher habe ich jeden mit diesem Film zum Lachen gebracht. Jahrelang bin ich damit aufgewachsen und ich könnte mir Weihnachten nicht mehr ohne vorstellen.
2. Tatsächlich Liebe (Love Actually – 2003)
Ein weiterer Film zu dem ich wahrscheinlich nicht mehr viel sagen muss. Neben einem großartigen Cast haben wir auch noch viele schöne und romantische Geschichten. Das Ganze spielt sich auch noch zur Weihnachtszeit ab und doch wird man (anders als bei Schöne Bescherung) nicht komplett damit überladen – auch wenn er etwas kitschig ist. Aber manchmal muss das eben sein! Ebenfalls ein Film den ich mir jedes Jahr zu dieser Zeit anschaue seit ich ihn damals im Kino gesehen habe. Einer meiner Lieblinge aller Zeiten – ob Weihnachten oder nicht!
1. Familie Stone (The Family Stone – 2009)
Nun zu meinem absoluten Lieblingsfilm. Das mag jetzt vielleicht etwas schräg klingen – doch ich teile diesen Film nicht unbedingt gerne. Da er einen besonderen Platz in meinem Herzen hat vermeide ich es oft, dass mir jemand seine Kritik dazu mitteilt. Doch vielleicht teilt jemand meine Liebe zu diesem Film oder möchte ihn sich anschauen und ein eigenes Bild machen. Jedes Jahr fühlt es sich an wie nachhause kommen. Ich liebe die Schauspieler, die Familie und das Haus. Seit Jahren ist es Tradition in meiner Familie, dass wir ihn gemeinsam anschauen und bisher haben wir auch noch kein Jahr ausgelassen.
Weil ich so ein großer Fan von Weihnachtsfilmen bin stehen auch einige auf meiner Liste die es jedoch nicht in die TOP 10-Liste geschafft haben. (Von der Liste der Filme die ich mir noch anschauen möchte mal ganz abgesehen…) Hier weitere Weihnachtsfilme aus meiner Videothek:
- Kevin allein zu Haus/in New York (1990/1992)
- Barbie und der Nussknacker (2001)
- Das Wunder von Manhattan (1947/1994)
- Elf (2003)
- Schöne und das Biest – Weihnachtszauber (1997)
- Miracle 1+2 (2010)
- Weiße Weihnachten (1954)
- Die Muppets – Weihnachtsgeschichte (1992)
- Der Polarexpress (2004)
- Versprochen ist versprochen (1996)
- Alle Jahre wieder – Weihnachten mit den Coopers (2015)
- Der Grinch (2000)
- Der Hüter des Lichts (2012)
- Santa Clause 1-3 (1994/2002/2006)
- Nightmare before Christmas (1993)
Also renne ich
Unter mir Blätter. Bunt und doch einheitlich. Unter mir Moos. Weich und doch nachgebend. Unter mir Wurzeln. Hindernisse - doch ich spüre sie kaum. Ich renne. Erkenne Hindernisse - doch spüre sie kaum. Ich renne. Schneller als je zuvor. Schneller als möglich. Ich träume. Es fühlt sich real an und doch erkenne ich, dass ich träume. Ich habe kein Ziel vor Augen und alles um mich herum verschwimmt. Ich atme ruhig, spüre keinen Schmerz in meinen Beinen. Denn ich träume. Wenn du fest an deine Träume glaubst werden sie wahr - sagen sie. Sie hatten Erfolg. Geh das Risiko nicht ein, du träumst nicht alleine - sagen sie. Sie haben nie geträumt. Träum weiter, es lohnt sich - sagen sie Sie träumen immer noch. Ich renne. Spüre nichts. Ich träume. Wehre mich nicht dagegen. Es gehört dazu. Ich möchte nicht stehen bleiben. Ich möchte nicht aufhören zu träumen. Wenn ich stehen bleibe - was bleibt übrig? Ich renne auf eine Tür zu. Ich weiß nicht was dahinter ist - ob sie sich überhaupt öffnen wird. Ist die Tür real oder wünsche ich mir nur, dass es die Tür geben sollte? Um das herauszufinden muss ich stehen bleiben. Um das herauszufinden muss ich die Tür berühren. Ich renne auf eine Tür zu. Unsicher ob ich sie öffnen soll. Bin ich überhaupt in der Lage diese Tür zu öffnen? Was ist wenn sie nicht real ist? Ich stehe vor der Tür aber gehe nicht hinein. Also renne ich.
Lyrik
Hier ein paar Texte die aus eigener Feder entstanden sind:
Rastlos
Nie in Bewegung. Und doch nie am richtigen Ort.
Meine Gedanken wandern. Suchen einen Platz. Mein Körper steht. Schreckt zurück.
Zu müde. Es ist einfacher nichts zu tun. Meine Gedanken ermüden mich. Will stehen. Ruhen.
Und doch nie am richtigen Ort
Joy (2015)
Das Leben schreibt oft die interessantesten Geschichten – ein Grund warum ich gerne Biopics anschaue. Es gibt viele unheimlich spannende und sehenswerte Filmbiografien, die ich auch zu meinen Filmlieblingen zähle, wie z.B. Die Entdeckung der Unendlichkeit, Walk the Line oder The Imitation Game. Als ich dann den Trailer zu Joy sah war ich ziemlich skeptisch. Obwohl der Film von Regisseur David O’Russel (Silver Linings, American Hustle) gedreht wurde und die üblichen Verdächtigen mitspielten, konnte der Trailer nicht überzeugen. Der Cast war dann tatsächlich der einzige Grund warum ich mir den Film trotzdem angeschaut habe. Joy ist eine wahre Geschichte über Joy Mangano. Viel möchte ich zur Handlung allerdings nicht sagen – das kann der Trailer für mich tun… 😉
Ich muss zugeben, dass es mir ziemlich schwer fällt etwas über diesen Film zu schreiben. Er war nicht schlecht aber wirklich zufrieden war ich auch nicht, dabei kann ich nicht mal genau sagen warum. Joy (Jennifer Lawrence) durchlebt Höhen und Tiefen – und genau so war auch der Film. Es war eine reine Achterbahnfahrt bei der man sehen konnte wie der Hauptcharakter leidet und doch wieder Erfolge erzielt. Wirklich mitgefiebert habe ich aber nicht! Und das obwohl der Cast großartig war… Oft waren mir die Szenen zu aufgesetzt. Ob es nun Bradley Cooper war der mit der größten Leidenschaft seinen Verkäufern beisteht oder wie sich Joy mit ihrer Familie berät. Sätze wie: „Diese Frau übertrifft alles bisher da gewesene“ waren für meinen Geschmack etwas zu viel, vor allem da sie nur einen Mob verkauft! Erst nach der Hälfte fiel mir auf, dass die Musik im Hintergrund solcher Szenen das störende war. Teilweise wirkt es experimentell und übertrieben, denn so viel gibt die Geschichte dann doch nicht her. Joy versucht spannend zu sein und jagt dabei dem amerikanischen Traum nach.
Neben Joy haben wir noch Nebencharaktere wie ihre Mutter, die weit entfernt von der Realität lebt, ihre Schwester die eigentlich nur ihre einen Interessen durchbringen möchte und unter anderem noch den Vater, der sie eigentlich unterstützt aber gleichzeitig auch nicht?! Warum er sich am Ende so verhält konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Genauso wenig wie die Beziehung von ihm zu seiner Freundin. Sympathisch waren allerdings der Exmann, die Oma und ihre beste Freundin, gespielt von Dascha Polanco die man bereits aus Orange Is the New Black kennt. Schön war auch zu sehen wie sich Joy als Frau in einer Männerwelt durchsetzt und dabei sie selbst bleibt. Dass die Charaktere von Bradley Cooper und Jennifer Lawrence kein Liebespaar werden und sowas auch nicht besonders angedeutet wird, ist ein weiterer Pluspunkt.

„Don’t ever think that the world owes you anything, because it doesn’t.“
Fazit: Ich kann jetzt sagen Joy gesehen zu haben, aber nochmal werde ich ihn mir wohl nicht mehr anschauen. Der Cast war toll, genauso wie die Kostüme und das Szenenbild, jedoch war er mir zu amerikanisch und zu aufgesetzt! Man kann ihn anschauen wenn einen die Geschichte von Joy interessiert, aber für mich kein Muss. 6/10
Zootopia (2016)
Sobald ein neuer Disney und/oder Pixar Film in die Kinos kam musste ich ihn sehen, doch in der letzten Zeit muss ich zugeben einige verpasst zu haben. So wie auch Zootopia, was teilweise auch an dem Trailer lag, der mich nicht besonders gepackt hatte. Dank Amazon Prime hatte ich jetzt doch die Möglichkeit, für wenig Geld, diesen Film zu sehen.
Der erste Gedanke der mir währenddessen kam war: Den hätte ich als Kind geliebt! Denn Zootopia ist bunt und hat viele Details in die man sich verlieren kann. Dazu kommen noch die vielen Charaktere, die so gut wie alle sympathisch sind. Es spielt in seiner eigenen Welt, mit eigenen Regeln und die unterschiedlichsten Tiere haben es interessanter gemacht. Zwar kann, meiner Meinung nach, Zootopia nicht mit den Großen mithalten – doch zugegeben, dass wäre auch nicht besonders leicht. Die Handlung fand ich an sich nicht schlecht auch wenn ich mich immer wieder fragen musste, wie Kinder die Geschichte verstehen würden. Es war nicht unbedingt etwas Neues und hat mich stark an die Filme meiner Kindheit erinnert. Doch trotzdem hat es mich positiv überrascht. Zugegeben ich hatte keine besonders hohen Erwartungen an den Film und doch musste ich immer wieder grinsen bei manchen Witzen (die noch nicht im Trailer vorkamen…) – anders als bei Alles steht Kopf, bei dem ich ein Meisterwerk erwartet hatte und dann gar nicht so begeistert war, wie ich erwartet hatte. Schön find ich auch, dass ein relativ aktuelles und fast schon erwachsenes Thema miteingebracht wurde und es aber gleichzeitig auch für Kinder verständlich und auf ihr eigenes Leben übertragbar ist.
Zootopia gehört nicht zu meinen Lieblingskinderfilmen und ich weiß nicht ob ich ihn mir nochmal anschauen werde, doch das Kind in mir hat diesen Film geliebt. Wie so oft, ist es gar nicht so schlecht wenig zu erwarten… 8/10