Lost in Translation (2003)

Ich bin wahrscheinlich ein ziemlicher Spätzünder was diesen Film angeht, aber ich musste mich sehr überwinden ihn anzuschauen, weil jeder den ich gefragt habe jedes Mal meinte er wäre „ganz okay“.

Im Moment bin ich dabei eine Liste mit allen „wichtigen Filmen“ abzuarbeiten und Lost in Translation gehört definitiv dazu. Gestern war es dann endlich so weit und ich muss sagen, dass dieser Film mich absolut überrascht hat.

Zwar war ich noch nie in Japan oder auch nur in Asien, aber ich kann mir gut vorstellen wie überwältigend es sein muss. Die fremde Sprache, Kultur, die Menschen… Und genau das konnte man mit den beiden Protagonisten erleben. Während sich Bill Murray, als Filmstar mit der fremden Sprache und dem Showbusiness herumschlagen muss, sitzt Scarlett Johansson als Ehefrau eines flippigen Fotografen isoliert in ihrem Hotelzimmer. Man spürt und sieht wie sich beide einsam fühlen, ob alleine im Hotelzimmer oder mit Menschen um sich herum, die jedoch entweder nicht die gleiche Sprache sprechen oder einem fremd geworden sind. Sie fühlen sich beide verloren und als sie sich in der Hotelbar treffen entsteht nicht nur eine Freundschaft aber auch eine schöne und zarte Liebesgeschichte.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Lost in Translation ist ein Film der mich besonders durch seinen Witz und die frische, verspielte Art positiv überrascht hat. Er überschlägt sich nicht in Aktion, sondern konzentriert sich eher ruhig und leise auf die Geschichte der beiden.

Sofia Coppola gewann 2004 einen Oscar für das beste Originaldrehbuch und bei den Golden Globes als bester Film und bestes Drehbuch. Meiner Meinung nach absolut verdient. Bill Murray gewann einen Golden Globe als bester Darsteller und ich muss gestehen, dass ich vorher nie ein besonders großer Murray-Fan war, was hauptsächlich daran liegt, dass ich kaum etwas von ihm gesehen habe und er von allen sehr gehypt wird. Aber nach diesem Film kann man mich auch zu den Murray-Fans zählen. Er spielt fantastisch und ist nicht nur sympathisch aber auch auf eine verdrehte Art attraktiv. Zumindest ging es mir so…haha. Doch auch Scarlett Johansson schaut man gerne zu. Man spürt die Chemie zwischen den beiden, was sehr wichtig für diesen Film ist.

Lost-in-Translation-3

„I don´t want to leave.“ – „So don´t. Stay here with me. We´ll start a jazz band.“

Fazit: Ob es nun an dem Glas Wein lag oder daran, dass ich bisher die falschen Personen gefragt habe weiß ich nicht, jedoch kann ich sagen, dass dieser Film weitaus mehr als nur „ganz okay“ war. Ich war keinen Moment gelangweilt und werde mir diesen Film wohl noch öfter anschauen. Vielleicht an einem einsamen Nachmittag… 10/10 Punkten

 

3 Gedanken zu “Lost in Translation (2003)

  1. Coppolas eigentlich bester Film so far. Ich mag diese ruhige, passive Art der Erzählung. Ich liebe die Bilder, die sie schafft. Sie ist eine der wenigen Regisseure, die mit wenig Dialog und vor allem ohne Action eine wohlige, heimelige Atmosphäre zaubert und tiefe, nahegehende Figuren erschafft.

    Gefällt 1 Person

  2. Jupp… ich stimme dir und auch Stepnwolf zu. Ist für mich auch Coppolas bester Film. Der atmet so eine unglaubliche Leichtigkeit. Murray und Johansson funktionieren so gut mit einander und das auch ohne Worte. Da find ich’s besonders schön, dass Coppola die Gratwanderung zwischen Freundschaft und Liebe so punktgenau zu machen, dass man die Beziehung der beiden mal so, mal so interpretieren könnte… was ja letztendlich auch in der letzten Flüsterszene dann noch mal unterstrichen wird. Für mich waren sie immer einfach nur Freunde, die sich in der großen weiten Welt gebraucht haben, aber sie könnten halt auch mehr sein.

    Das mochte ich immer sehr.

    Gefällt 1 Person

  3. Pingback: Gesehene Filme: | Oh My Alex!

Hinterlasse einen Kommentar